Mathieu Senk
Städtische Bühnen FaM Information Schließen

Modul:
Diplom

Betreuer:
Prof. Marco Zünd

Lehrgebiet:
Gebäudelehre und Entwerfen

Lage Die Oper liegt in einem Grüngürtel, der „Wallanlage“, welcher den Spuren der früheren Befestigungsanlage der Stadt Frankfurt folgt. Generell ist das Bauen heute in diesem Gebiet untersagt. Nur der Stadt Frankfurt obliegt das Recht einer Bebauung. Damit stellt die Lage der Oper und des davor befindlichen Willy-Brandt-Platz, am Ende der Wallanlage, welche im Osten von Frankfurts Hochhäusern gesäumt wird eine Besonderheit im Städtischen Kontext dar. Es gilt an dieser Stelle ein Zeichen zu setzen und der Anlage einen Abschluss zu geben. Der Entwurf sieht vor, dies über einen Wiedererkennungswert zu erreichen, welcher der alten Anlage immer größtenteils abgesprochen wurde. Die Frankfurter sollen, wenn sie nach der Oper gefragt werden nicht mehr die Mehrheit der Passanten zur Alten Oper weiter nördlich in der Wallanlage schicken. Das Gebäude soll sich selbstbewusst in seiner Gestalt abgrenzen und einen Akzent an dieser so wichtigen Stelle setzen. Gleichzeitig soll es sich durch das Aufgreifen der Dimensionen der, vor allem im Westen zu findenden, Blockrandbebauungen in den städtischen Kontext und die Körnung der Stadt einfügen. Es sitzt, dem Bestand entsprechend in der Achse der Wallanlage wobei allerdings der Willy-Brandt-Platz auf der ganzen Länge von dem rechteckigen Gebäude gesäumt wird. Dadurch stellt sich das Gebäude entschlossener als der ABB Bau dem Betrachter in den Weg. Gebäude Betreten wird die neue Oper über zwei große Rampen welche sich aus dem Willy-Brandt-Platz entwickeln. Diese Rampen erweitern den Vorplatz um die dritte Dimension, gliedern ihn und bieten den Frankfurtern Aufenthaltsqualitäten die der Platz bisher vermissen lässt, ohne dessen Grundrissgeometrie zu verändern. Sie sollen als Sitzfläche und vor allem der Inszenierung des Opern- und Schauspielbesuches dienen. Nachdem man eine der beiden Rampen hinauf geschritten ist betritt man seitlich das untere Foyer der Oper mit den Ticketschaltern und der Garderobe. Anschliessend gelangt man in das Hauptfoyer, welches entgegen der gängigen Konventionen in der Mitte des Gebäude zu finden ist. Von hier aus gelangt man entweder in das Zweite Eingangsfoyer welches im Süden das Pendant zum nördlichen Haupteingangsfoyer bildet oder man betritt zur Linken oder zur Rechten über jeweils zwei große Repräsentationstreppenhäuser die Oper, das Schauspiel sowie das Kammerspiel. Diese sind „Front to Front“ angeordnet (das Kammerspiel befindet sich hierbei über dem Schauspiel) und werden von zwei Funktionsspangen gesäumt. Über dem Haupteingangsfoyer befindet sich dann das große Theaterrestaurant mit Blick auf die Wallanlage sowie die Hochhaus Silhouette der Stadt Frankfurt. Um die zentralen Blöcke der Bühnen sowie Ränge und deren zugehöriger zum Betrieb notwendiger Technik befinden sich im Ring angeordnet über die ganze Gebäudehöhe verteilt die Funktionsräume der Oper und des Schauspielhauses. dadurch ergibt sich die Rechteckform sowie ein kompakter Grundriss. Eine Besonderheit stellt der in der Mitte des Gebäudes über den Rängen der Oper und des Theaters liegende Innenhof dar, welcher zum einen der Belichtung der Funktionsräume dient, zusätzlich aber, aufgrund des vorhandenen Tragwerks, als Aussenspielfläche für besondere Inszenierungen sowie Veranstaltungen genutzt werden kann. Gestalt Die äussere Anmutung wird bestimmt durch das groß dimensionierte Raumfachwerk welches als Dach über das gesamte Gebäude spannt und sowohl stützenfreie Werkstätten und Probebühnen ermöglicht, als auch dem Bau nach oben eine fünfte, einheitliche Fassade gibt welche in einer Stadt wie Frankfurt, die zu einem goßen Teil auch von Oben Wahrgenommen werden kann von äusserster Wichtigkeit ist. Nicht zuletzt stellt die Struktur auch ein Ornament dar welches dem Gebäude zu hohem Wiedererkennungswort verhilft. Die Vorhangfassade aus elfenbeinfarbenem und dunkelblau lackierten Profilblech fällt tatsächlich einem Vorhang gleichend an den Stützen nach unten an denen das Dachtragwerk montiert wird. Dieser „Vorhang“ öffnet sich an den für den Grundriss notwendigen Stellen und gibt den Blick auf einen weiss strahlenden Sichtbetonsockel aus Weisszement frei. Zum Willy-Brandt-Platz wird durch eine Abweichung im Fensterformat eine klassische Platzfassade generiert welche sich in ihrer Dimensionierung sowie ihrer Offenheit stark von den ansonsten paarweise angeordneten Fenstern unterscheidet. Diese kleinteilige Befensterung bietet im Grundriss eine große Flexibilität und vereinheitlicht die Ansichten der anderen drei Seiten. Im angehobenen Erdgeschoss werden in den geschlossenen Bereichen großformatige Fenster gewählt.
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