Julian Roth
Modul:
Diplom
Betreuer:
Prof. Marco Zünd
Lehrgebiet:
Gebäudelehre und Entwerfen
Das neue Rathaus sieht sich in der Tradition anderer bedeutender Gebäude der Stadt, wie des alten Rathauses, des Helmhauses, der Wasserkirche, des alten Kornhauses oder – aus jüngerer Vergangenheit – des Globusprovisoriums, die sich (. ) freistehend am Wasser situieren und dabei jeweils die Brückenköpfe besetzen. Der Entwurf folgt dieser Logik des Stadtkörpers und besetzt den Brückenkopf der Quaibrücke auf der linken Seite der Limmat. Er nimmt dabei in Massstäblichkeit und Ausrichtung aber Bezug auf den See. So gelingt es dem Bau auf der Schnittstelle zwischen der „Stadt am Fluss“ und der „Stadt am See“ als Bindeglied zu vermitteln. Gleichzeitig schärft er den Übergang des Zürichsees in die Limmat. Der langgestreckte Baukörper endet an der Bahnhofstrasse und markiert für diesen Prachtboulevard Zürichs einen adäquaten Abschluss. Stadträumlich spannt er einen Bogen auf zwischen dem Bahnhof, als dem „Tor zur Stadt“ und dem Rathaus, als dem „ersten Haus“ der Stadt. Die Bahnhofstrasse wird aus ihrer rein mondänen Stellung als Einkaufsmeile erhoben und in ihrer städtischen Präsenz gestärkt. Durch seine exponierte Lage ist das Haus weithin im Stadt- und Flussraum sichtbar und tritt mit anderen historisch bedeutenden Häusern der Stadt in einen Dialog. (. ) Eine Rampe, die sich aus der Bahnhofstrasse entwickelt, führt hinauf zur Piazza. Als öffentlicher Platz im Haus selbst bietet sie dem Besucher einen unverbauten und vom Verkehr ungestörten Blick auf den See und das Alpenpanorama. Sie ist eine transformatorische Überzeichnung der bestehenden Bürkliterrasse. Als öffentliche Bühne wird sie zum Teil der Stadt.